Die Arteriosklerose mit Befall von Herzkranzgefäßen und Hirngefäßen ist eine wesentliche Ursache für Herzinfarkt und Schlaganfall. Dabei kommt es i.d.R. zu einer Thrombose mit Verschluss der Arterie am Ort der arteriosklerotischen Veränderung, was meist durch den Einriß eines instabilen Plaques ausgelöst wird. Plaques sind Auflagerungen auf und in der Gefäßinnenwand, die durch Entzündungsprozesse in der Gefäßwand entstehen. Plaques enthalten u.a. fettbeladene Schaumzellen, Entzündungszellen und bisweilen auch geronnenes Blut und Kalk. Um Gefäßverschlüsse zu verhindern ist es wichtig, gefährliche Plaques frühzeitig zu erkennen und diese durch therapeutische Maßnahmen zu stabilisieren.
Eine international zusammengesetzte Forschergruppe unter Führung von Wissenschaftlern der des Baker Instituts und der Universität Melbourne in Australien hat nun eine neue Methode zur Erkennung von gefährlichen Gefäßwandablagerungen erprobt. Es handelt sich um die Fluoreszenz-Emissions-Tomographie, abgekürzt FLECT. Mit diesem bildgebenden Verfahren können nun eingeblutete Plaques erkannt werden, die mit einem hohern Risiko für eine sog. Plaqueruptur, also einen Einriß des Plaques und eine Thrombusbildung mit Gefäßverschluss verbunden sind. Mit den bisherigen Verfahren wie z.B. der Computertomographie war es nicht möglich, stabile Plaques zuverlässig von den gefährlichen instabilen Plaques zu unterscheiden. Bei der Fluoreszenz-Emissions-Tomographie wird im Nahe-Infrarot-Bereich eine Eigenfluoreszenz gemessen, die durch Bilirubin, ein Abbauprodukt von rotem Blutfarbstoff erzeugt wird, welche bei den stabilen fetthaltigen Plaques nicht auftritt. Dies haben die Wissenschaftler inzwischen erfolgreich bei lebenden Mäusen getestet und auch in Proben von menschlichen Plaques und Gefäßproben belegt (1).